Am Samstag, 13. Januar 2024 so weit, wir durften «unseren» Fritschivater abholen.
Für uns ist dieser Fixpunkt im Vereinskalender eigentlich Routine. Jedes Jahr findet am zweiten Samstag nach der Wahl die Fritschivaterabholung statt. Wir spielen dann auf dem Kapellplatz ein Platzkonzert, lachen mit dem Narren, halten uns die Ohren zu wenn die Ehrensalven abgefeuert werden, unser Präsident überreicht dem neuen Zunftmeister unser Jubiläumsbuch und wir geleiten den Fritschivater und seine Gäste dann zum Mittagessen und am Nachmittag im Rahmen des Zunftumzugs ins KKL ans «Bärteliessen». Dieses Jahr haben wir das alles auch gemacht, aber trotzdem war eben alles ein wenig anders, denn der neue Fritschivater ist unser Vereinspräsident, Daniel G. Widmer.
Mit einem grossen Banner mit dem Schriftzug «Unser Präsident ist Fritschivater» marschierten wir auf dem Kapellplatz auf. Dort bewies die Lucerne Marching Band und die Tambouren Entlebuch, die uns wie immer begleiteten, dann auch gleich, dass sie sich durch nichts aufhalten lässt. Der Platz war zwar abgesperrt, doch das konnte uns nicht von unserer einstudierten Choreographie abhalten. Im jährlichen Vergleich stand diese Abholung eher auf der kälteren Seite und so freute es uns, dass wir nicht allzu lange auf Dani und seinen Hofstaat warten mussten. Der Fritschivater begrüsste zuerst alle, nahm dann die Salutschüsse der Grenadiere ab und kam dann endlich zu uns. Die Freude war riesig – auf beiden Seiten.
Jedes Jahr erhält der Zunftmeister das Jubiläumsbuch, welches anlässlich der 100-Jahr-Feier der Feldmusik Luzern 2006 herausgegeben wurde als Geschenk. Da Dani so ein Buch aber sicher schon mehrfach zuhause hat, haben wir seines ein wenig ausgeschmückt. Ehrenpräsident Kurt Siedler überreichte ihm eine extra grosse Version des Buches, in welcher sein Zunftmeisterfoto und einige kleine Flaschen Whisky versteckt waren. Natürlich gab es auch noch das obligate Jubiläumsbuch mit einer persönlichen Widmung. Erwähnenswert ist, dass die Buchaussenhülle eigentlich eine Keksdose ist, welche wir als Verein im letzten Sommer am Basel Tattoo als Gastgeschenk der teilnehmenden ukrainischen Band erhalten haben. Als zweites Geschenk darf der Zunftmeister jeweils ein Musikstück dirigieren. Für uns war schnell klar, welches es dieses Jahr sein würde, Danis Liebling: «Böhmischer Traum» von Norbert Gälle. Eine wunderschöne Polka, die aber nicht gerade kurz ist. Vielleicht hat Dani nun gemerkt, warum wir diese nur zu speziellen Gelegenheiten spielen. Er hat die Zeit allerdings gut genutzt und das zahlreiche Publikum zum Klatschen animiert.
Nach unserem kleinen Ausmarsch zu Wilhelm Tell von Rossini begleiteten wir den Fritschivater und seine Begleiter dann zum Hotel Wilden Mann, wo sie ihr Mittagessen einnahmen. Speziell war in diesem Jahr, dass wir als Verein des Zunftmeisters nach dem Mittagessen ein paar Minuten Zeit hatten, dem Fritschivater unsere Aufwartung zu machen. Einige von uns führten eine Szene von Schillers «Wilhelm Tell» auf. Verehrt wurde aber nicht der Gessler Hut, sondern unser Präsident.
Am späten Nachmittag ging es dann wie gewohnt mit dem Zunftumzug durch die Luzerner Altstadt zum KKL. Nach einem kurzen Ständchen und dem Einzug der Ehrengäste zum Fahnenmarsch verabschiedete uns Dani mit den Worten «Nun spielt uns die Feldmusik, meine Feldmusik, «Alte Kameraden». Beim Ausmarsch winkten wir Dani noch einmal zu. Wir sind stolz darauf, dass unser Präsident Fritschivater ist und wünschen ihm in seinem Amtsjahr viele schöne Momente und Begegnungen.
